Die Folgen der Sanktionen

Die Folgen der Sanktionen

09.11.2020 Aktuelles aus dem Unternehmen

Vor nunmehr sechs Jahren führte Russland ein Lebensmittelembargo gegen Staaten ein, die Sanktionen gegen Russland verhängt oder unterstützt hatten. Seitdem hat Russland seine Ernährungssicherheit erheblich stabilisiert. Von den Einfuhrbeschränkungen profitiert auch der Milchsektor.

Seit 2014 hat Russland seine Lebensmitteleinfuhren um ein Drittel reduziert. Zum Vergleich: 2013 noch überschritten die Lebensmitteleinfuhren in Russland die Marke von 43 Mrd. USD. Im Jahr 2019 lag diese Summe bei weniger als 30 Mrd. USD.

„Dank der Tatkraft unserer Landwirte und der Wirksamkeit staatlicher Förderungen ist die Bruttoproduktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse um mehr als 22 % gestiegen“, erklärt Dmitriy Patrushev, Landwirtschaftsminister der Russischen Föderation. „Der Landwirtschaftssektor ist heute insgesamt ein bedeutsamer Treiber der russischen Wirtschaft. Wir haben es geschafft, das Image der Landwirtschaft als unrentable, wirtschaftlich gefährdete Branche zu verändern. In Wirtschaftskreisen hat man begriffen, dass sie vielmehr zunehmend von modernen, mit Spitzentechnologien ausgestatteten und gewinnbringenden Unternehmen geprägt ist. Hinzu kommt, dass gerade heute, wo Russland wie die ganze Welt mit den Folgen der Pandemie kämpft, die Landwirtschaft einen besonderen Stellenwert für die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen auch in anderen Wirtschaftsbereichen hat.“

Besonders dynamisch hat sich die Milchwirtschaft entwickelt. In Russland wird heute deutlich mehr Rohmilch erzeugt als vor dem Embargo. 80 % der nachgefragten Milch auf dem russischen Markt wird mittlerweile im Land produziert. Die Einfuhr ist stark zurückgegangen. Inländische Erzeuger haben ihre Produktion erweitert, der Zugang zu den großen Handelsketten ist leichter geworden.

„Die Verhängung des Embargos hatte eine erhebliche Bedeutung für die milchverarbeitende Industrie“, so Stefan Dürr, Vorsitzender des russischen Verbands der Milchproduzenten und Präsident der Unternehmensgruppe EkoNiva. „Von dieser Maßnahme haben wir profitiert, wir sind jetzt näher am Verbraucher. Solange es noch verhältnismäßig billige Importware mittlerer Qualität gab, hatten die Milchverarbeiter es schwer, ihre Produkte in die Verkaufsregale der Handelsketten zu bringen. Das Embargo hat uns das erleichtert, wir konnten unsere Produktion schneller und effektiver ausweiten. Heute sind russische Milcherzeugnisse wettbewerbsfähig und verdienen einen angemessenen Platz im Verkaufsregal!“

Von Tatyana Ignatenko