Ekosem-Agrar veröffentlicht vorläufige Zahlen für 2016: Operatives Wachstum in schwierigem Umfeld

Ekosem-Agrar veröffentlicht vorläufige Zahlen für 2016: Operatives Wachstum in schwierigem Umfeld

28.04.2017 Corporate News

  • Umsatzsteigerung in EUR um 21 % (in Rubel +33 %)
  • Steigerung der Milchproduktion um 22 % auf 220.000 Tonnen
  • Gute Futterernte von 913.000 Tonnen (+ 36 %)
  • Vergrößerung der Milchkuhherde auf 27.400 Tiere (+ 10 %)
  • Niedrigster Euro-Milchpreis seit sieben Jahren

Walldorf, 28.04.2017 – Die Ekosem-Agrar GmbH, deutsche Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion und Ackerbau in Russland ausgerichteten Unternehmensgruppe Ekoniva, erzielte im Geschäftsjahr 2016 auf Basis vorläufiger Zahlen Umsatzerlöse in Höhe von 119 Mio. Euro (Vorjahr: 98 Mio. Euro; +21 %) und liegt damit am oberen Ende des prognostizierten Korridors von 110 bis 120 Mio. Euro. Währungsbereinigt, d.h. auf Basis des durchschnittlichen Rubelkurses der Vorjahresperiode, konnte der Umsatz der Gruppe um 33 % gesteigert werden.

Die Preise für Rohmilch bewegten sich im Berichtszeitraum in Russland wie auf dem Weltmarkt überwiegend auf sehr niedrigem Niveau. Zwar sorgte der im Vergleich zu den Leitwährungen schwache Rubel für einen positiven Einfluss auf die Rubel-Milchpreise, dieser Effekt kompensierte jedoch nicht die entsprechend steigenden Ausgaben für die Milchproduktion, wodurch das Ergebnis insgesamt negativ beeinflusst wurde. Die Milchkuhherde verzeichnete ein Wachstum um 10 % auf 27.400 Tiere (Vorjahr: 24.900), die Gesamtherde wuchs auf 63.900 Tiere an (Vorjahr: 57.750; +11 %). Die jährliche Milchleistung erhöhte sich um 22 % und erreichte knapp 220.000 Tonnen (Vorjahr: 180.000 Tonnen). Dieses Wachstum wurde im Wesentlichen durch die steigende Auslastung von Anlagen erzielt, die 2015 in Betrieb genommen wurden. Dadurch konnte der Umsatz in der Milchproduktion deutlich um gut 19 % auf ca. 74,6 Mio. Euro (Vorjahr: 62,5 Mio. Euro) gesteigert werden, der währungsbereinigte Zuwachs beträgt rund 31 %.

Die Betriebsleistung (Umsatz zuzüglich Veränderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie biologischen Vermögenswerten und sonstige betriebliche Erträge) beläuft sich nach vorläufigen Zahlen auf ca. 148,9 Mio. Euro (Vorjahr, angepasst: 144,3 Mio. Euro). Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt mit 50,0 Mio. Euro (Vorjahr, angepasst: 55,9 Mio. Euro) im Plan. Das vorläufige operative Ergebnis (EBIT) reduzierte sich von 37,6 Mio. Euro im Vorjahr (angepasst) auf 31,9 Mio. Euro und liegt damit ebenfalls im Planungskorridor von 30 bis 35 Mio. Euro. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 34 % (Vorjahr: 39 %) bzw. einer EBIT-Marge von 21 % (Vorjahr: 26 %).

Die Erntesaison 2016 zeigt ein gemischtes Bild. Die Futterkulturen brachten gute Erträge, sodass eine Gesamtmenge von 913.000 Tonnen (Vorjahr: 673.000 Tonnen) eingefahren wurde, ein Anstieg um ca. 36 %. Der Sommer- und Winterweizen wie auch die Zuckerrüben lieferten mengenmäßig ebenfalls gute Erträge. Die Ernte von Körnermais und Soja blieb dagegen leicht hinter den Erwartungen zurück. Die Preisentwicklung bei den für die Gruppe wichtigen Kulturen zeigte sich zur Erntezeit relativ stabil, insbesondere die Getreidepreise tendierten zum Jahresende hin jedoch schwächer.

Weitere Fortschritte erreichte die Gesellschaft in der Milchverarbeitung. Die Produktpalette der im Juni 2016 in Betrieb genommenen Molkerei stieß bei den Kunden sowohl geschmacklich als auch durch die hohe Qualität der Produkte auf positive Resonanz. Trotz guter Erfolge im Verkauf benötigt die Entwicklung einer starken Marke im Einzelhandel allerdings noch Zeit.

Die staatliche Förderung in der russischen Landwirtschaft konzentriert sich derzeit schwerpunktmäßig auf die Milchproduktion. Durch die Bereitstellung zinsgünstiger Kredite und nicht rückzahlbarer Zuschüsse für Stallbaumaßnahmen bestehen hier aktuell sehr gute Rahmenbedingungen. So wurden der Unternehmensgruppe für zwei fertiggestellte Milchviehanlagen in den Regionen Woronesch und Kaluga staatliche Investitionszuschüsse in Höhe von 30 % gewährt, die vor Kurzem voll ausbezahlt wurden. In diesem günstigen Investitionsumfeld wurde der Bau dreier weiterer Milchviehanlagen in den Regionen Woronesch, Kaluga und Nowosibirsk beschlossen. Zur Finanzierung der Milchviehanlagen konnten mit der russischen Landwirtschaftsbank bereits langfristige Investitionskredite vereinbart werden. Darüber hinaus befindet sich die Gruppe zurzeit im Übernahmeprozess zweier landwirtschaftlicher Betriebe mit einer Gesamtfläche von 16.500 Hektar in den Regionen Woronesch und Kaluga.

Stefan Dürr, Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der Ekosem-Agrar GmbH: „2016 war sicher nicht das einfachste Jahr für Milchbauern weltweit. Die Tatsache, dass wir auch ein Jahr mit einem sehr niedrigen Milchpreis mit einem positiven Ergebnis abschließen können, zeigt aber, dass wir auch in einem schwierigen Umfeld profitabel wirtschaften können. Der seit dem vierten Quartal 2016 anhaltende Anstieg des Milchpreises stimmt mich für das laufende Jahr positiv.“