"Nicht lange Schlafen " - Fragestunde mit Stefan Dürr

"Nicht lange Schlafen " - Fragestunde mit Stefan Dürr

16.04.2019 Aktuelles aus dem Unternehmen

Zum zweiten Mal widmete Stefan Dürr sich in einer Fragestunde den Anliegen der Verbraucher und sprach mit ihnen über die Milchprodukte von EKONIVA.

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So erfuhren wir aus erster Hand, dass die Erzeugnisse seines Unternehmens bald über die Handelskette Karussell im Moskauer Gebiet vertrieben werden und auch die Petersburger sie in etwa einem halben Jahr in ihren Verkaufsregalen finden werden. Ein Liter echter Milch wird dabei nicht um ein Gramm weniger auf die Waage bringen. Die milchverarbeitenden Betriebe werden derzeit mit großem Einsatz modernisiert, um das Sortiment erweitern zu können. Zum Neuen Jahr wird es übrigens auch einen neuen Käse geben! Die Menschen interessierten sich jedoch nicht nur für die Erzeugnisse von EkoNiva, sondern für die Landwirtschaft insgesamt und natürlich auch für Stefans persönlichen Ansichten.

Warum Russland?

So erfuhren wir aus erster Hand, dass die Erzeugnisse seines Unternehmens bald über die Handelskette Karussell im Moskauer Gebiet vertrieben werden und auch die Petersburger sie in etwa einem halben Jahr in ihren Verkaufsregalen finden werden. Ein Liter echter Milch wird dabei nicht um ein Gramm weniger auf die Waage bringen. Die milchverarbeitenden Betriebe werden derzeit mit großem Einsatz modernisiert, um das Sortiment erweitern zu können. Zum Neuen Jahr wird es übrigens auch einen neuen Käse geben! Die Menschen interessierten sich jedoch nicht nur für die Erzeugnisse von EkoNiva, sondern für die Landwirtschaft insgesamt und natürlich auch für Stefans persönlichen Ansichten.

Milch kommt aus dem Euter

Wir begrüßen es sehr, dass die Anforderungen an die Kennzeichnung von Milchprodukten strenger geworden sind. Wir verwenden nämlich für unsere Milch keinerlei Ersatzprodukte. Unsere Wettbewerber, die mit unlauteren Mitteln arbeiten, unterliegen jetzt auch strengeren Vorschriften.
In Deutschland ist am 25. Januar ein Gesetz in Kraft getreten, nach dem als Milch lediglich bezeichnet werden darf, was aus dem Euter eines Tieres gewonnen wird. Soja- oder Reisgetränke sind keine „Milch“. Es gibt aber Menschen, die denken, solche Getränke seien gesünder. Um aus Hafer „Milch“ zu machen, wird er gemahlen, in Wasser aufgelöst. Die wertvollsten Bestandteile aus den Spelzen verschwinden. Das verbleibende Flüssigkeit wird katalysiert, es werden eine Menge chemischer Zusatzstoffe zugesetzt, um das Ergebnis dann als „Milch“ zu verkaufen. Jeder soll kaufen, was er oder sie meint zu brauchen. Ich persönlich aber trinke nur natürliche Milch.

Öko-Milch nicht mehr in weiter Ferne!

Wir haben in Russland mit der Umstellung auf den ökologischen Landbau begonnen. EkoNiva war das erste russische Unternehmen, das 1996 auf einer Messe in Deutschland Buchweizen und Hirse in Bioqualität präsentierte. In unserem Biobetrieb Sawinskaja Niwa werden Getreide und Rindsfleisch erzeugt. Die Rindfleischproduktion fahren wir hier allerdings zurück, wir verlagern sie in das Gebiet Orenburg, wo wir ebenfalls einen ökologischen Betrieb eröffnet haben. Die Kapazitäten der Sawinskaja Niva werden wir für die Erzeugung von Biomilch nutzen. Die Kühe sind schon eingetroffen. Im Mai oder Juni nehmen wir die Produktion auf, die Milch wird in einem Betrieb in Medyn (Gebiet Kaluga) verarbeitet.

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Russland und Deutschland: Wo liegt der Unterschied?

In Deutschland kann man alles sehr genau planen. Mein Bruder fragt mich öfters: Wie kannst Du in Russland arbeiten, wenn Du nicht weißt, was in einer Woche, in einem Monat, in einem Jahr passiert? Bei ihm läuft alles nach einer festen Reihenfolge. Andererseits kostet es große Kraft, im vorgegebenen Takt zu laufen. Wir in Russland leben mit Ungewissheiten, aber dann geschehen auch unerwartete positive Ereignisse. Vor allem haben wir hier unendliche Entwicklungsmöglichkeiten. In Deutschland hätte man niemals innerhalb von 15-16 Jahren ein solches Unternehmen aufbauen und so schnell auf den Markt gehen können. Dafür wird man in Deutschland seltener stolpern und hinfallen.

Tierarzt oder Schlachthof ?

In den Vereinigten Staaten läuft es tatsächlich so: Funktioniert eine Kuh nicht 100 %, wird sie sofort geschlachtet. Es rentiert sich nicht, Zeit und Geld in ein krankes Tier zu investieren. So denkt der Amerikaner. Wir dagegen sind in einem anderen Geist erzogen. Ist eine Kuh erkrankt, muss man sie behutsam therapieren. Die Milch von Tieren, die wir mit Antibiotika behandeln, verwenden wir grundsätzlich nicht. Schlägt eine Therapie nicht an, müssen wir uns von dem Tier trennen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Tiere in unseren Betrieben beträgt 6,5-7 Jahre. Die Kühe können sich frei bewegen.

Kühe im Freilauf

Wir halten 70.000 Kühe. Sie bewegen sich frei im Stall, in vielen Betrieben können sie auch in Freie. Auf der grünen Wiese lassen wir nur Jungtiere weiden, die Milchkühe müssen regelmäßig gemolken werden und dürfen sich nicht weit vom Stall entfernen.

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Alles ist möglich – mit einem starken Team!

Viel Zeit zum Schlafen habe ich nicht, aber meiner Laune kann das nichts anhaben. Das wichtigste ist, ein starkes Team zu haben. Ich habe in meinem Leben die richtigen Menschen getroffen. Wir sind zu einem guten Team zusammengewachsen. Es wäre falsch zu behaupten: Stefan ist das Zugpferd, die anderen laufen mit. Viele meiner Kollegen arbeiten sicher besser als ich. Der Unterschied ist, dass ich in der Öffentlichkeit stehe, dass die Menschen mich kennen.

Quelle: EkoNiva News 63
Übersetzung aus dem Russischen